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Gute Laune verschicken und die Natur wertschätzen
ein Interview mit Heiko De Groot

Es sind die ganz persönlichen Geschichten von Menschen und ihrem Einsatz für das Überleben von Tieren, die den Fernsehautor Heiko De Groot interessieren. Der 1971 geborene Hamburger arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren in den Medien. Begonnen hat er als Print- und Hörfunkjournalist. Heute dreht der studierte Germanist und Politologe vor allem Dokumentationen und Reportagen über das Zusammenleben von Mensch und Tier. So begleitete sein Team jüngst indische Tierärzte zu einem Nashorn, dem Wilderer das Horn bei lebendigem Leib abgesägt hatten. Seine Reportage über einen Wissenschaftler und einen Unterwasserkameramann, die im Mittelmeer nach bedrohten Pottwalen suchen, brachte ihm 2011 eine Nominierung für die Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Information“ ein. Hier antwortet er auf Fragen zu der Veröffentlichung seines Buches „wildwunder“.

Warum ein Postkartenbuch?
Ich habe gerne ein paar schöne Grußkarten im Haus, für Geburtstagsgeschenke oder um sie in Päckchen zu tun, die ich an Freunde und Kollegen schicke. Einzelne Karten zu kaufen wird auf die Dauer teuer und Postkartenbücher habe ich im Buchhandel immer nur wenige gefunden. Die Wenigsten haben mich überzeugt. Da hab ich mir gesagt, dann mach ich so ein Postkartenbuch halt selbst. Ich wollte Postkarten, die gute Laune machen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, den Menschen die Tiere direkt ins Haus zu bringen und ihre Sympathie für sie zu gewinnen.

Sind Postkarten im Zeitalter von E-Mails noch zeitgemäß?
Das ist vielleicht eine Generationsfrage, aber für mich haben Karten, die ich bekomme, einen ganz anderen Wert als E-Mail oder SMS. Sie sind etwas sehr Persönliches, etwas Besonderes. E-Mails sind sehr geschäftsmäßig, beiläufig und funktional. Für die Alltagskommunikation ist das super, aber das ist eben Alltag. Wenn man möchte, dass der Empfänger sich wirklich freut, sein Herz ein bisschen höher hüpft, dann sollte man schon Stift und Papier in die Hand nehmen.

Was zeichnet ein gutes Tierfoto aus?
Es muss ein Gefühl auslösen. Das ist das Wichtigste – und wohl auch der einzige gemeinsame Nenner, auf den sich alle Betrachter einigen können, abgesehen davon, dass ein Foto technisch einwandfrei sein sollte. Ein Wissenschaftler wird sich über ein Bild von seltenem Verhalten freuen, ein Action-Fan über eine Bewegungsstudie, ein Romantiker über turtelnde Liebespaare. Das Bild entsteht zum größten Teil im Betrachter.

Was ist Ihr persönlicher Anspruch an Ihre Fotos?
Alle „wildwunder“-Fotos sind idealisierte, stilisierte Porträts. Sie zeigen Tiere in idealtypischen Posen. In der freien Wildbahn Techniken aus Porträtfotografie und Porträtmalerei anzuwenden, ist nicht so leicht; das kann sich jeder vorstellen. Einige Ausstellungsbesucher haben mich gefragt, ob meine Bilder gemalt oder fotografiert sind; das freut mich. Obwohl die künstlerische Bearbeitung hinterher in der digitalen Dunkelkammer kaum wahrnehmbar ist, verwirrt sie den Betrachter in seiner Wahrnehmung von Realität und Fantasie. Wenn ich damit eine Auseinandersetzung mit dem Bild provozieren kann, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Was ist für Sie Kunst?
Da gäbe es viele Antworten. Ich versuch mal eine: Wenn Menschen von einer normalen Möwe, die sie sonst vor allem damit assoziieren, dass sie laut kreischt, aggressiv bettelt und ihnen ihr Auto oder Boot verdreckt, plötzlich so berührt sind, dass sie sie mit nach Hause nehmen wollen, dann könnte es vielleicht mit Kunst zu tun haben. Ich bin kein Anhänger davon, dass Kunst immer verstören muss, um wachzurütteln. Aber ich stimme der Grundidee zu, die in dem Ansatz steckt. Kunst sollte Menschen ermöglichen, die Dinge neu zu sehen und wertzuschätzen.

Finden Sie, dass Menschen die Natur nicht ausreichend wertschätzen?
Man darf politische Bereiche nicht miteinander vergleichen, das führt zu nichts. Aber ich finde es erstaunlich, wie die Gesellschaft mit Naturthemen umgeht. Die landen meist in der Unterhaltungsecke oder dem Kinderprogramm, nach dem Motto, das ist ja alles ganz hübsch und niedlich, aber ohne große Bedeutung für unsere Gesellschaft. Ich kann dann immer nur sagen, wir essen, trinken und atmen Natur, wir sind Natur und ohne Natur sind wir nicht. Wenn man also bedenkt, dass es da um unser Leben geht, könnte man das – gerne auch im Vergleich zu wirtschafts- oder parteipolitischen Themen – etwas wichtiger nehmen.

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